Schultrojaner

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Eine umfangreiche Diskussion um freie und offene Unterrichtsmaterialien (Open Educational Resources) wurde durch eine Veröffentlichung des Bloggers Markus Beckedahl zu „Schultrojanern“ im November 2011 eröffnet.

Vereinbarung zwischen der Kultusministerkonferenz (KMK) und den Schulbuchverlagen[Bearbeiten]

Die Kultusministerien hatten sich demnach vertraglich verpflichtet, Schulrechner systematisch nach urheberrechtswidrig erstellten Kopien ihrer Produkte durchsuchen zu lassen. Dadurch würde es Lehrern zumindest erschwert, proprietäre Inhalte zur Vorbereitung des Unterrichts miteinander auszutauschen. Diese Pläne sorgten für erheblichen Unmut und führten zu Protesten im Bildungssektor.

Im Frühjahr 2012 ließen die Bundesländer von diesen Plänen ab und „beerdigten“ den Schultrojaner aufgrund der umfangreichen Proteste.

Neuregelung ab 2013[Bearbeiten]

Im Dezember 2012 wurde bekannt, dass sich die Kultusminister der Länder mit dem Verband Bildungsmedien sowie den Verwertungsgesellschaften VG Wort, VG Bild-Kunst und VG Musikedition darauf geeinigt hätten, den bisher bestehenden Gesamtvertrag über die pauschale Vergütung für Vervielfältigungen für den Unterricht auf das Einscannen und Bereitstellen von Lehrmaterialien der Schulbuchverlage zu erstrecken. Demnach dürfen aus Druckwerken, die nach 2004 veröffentlicht wurden, 10 Prozent des Inhalts, jedoch höchstens 20 Seiten eingescannt und für den Unterricht über Beamer, Whiteboard oder Intranet oder auf sonstigen geschützten Speichern verwendet werden. Dafür werden die Kultusministerien im Jahr 2013 an die Schulbuchverlage statt 8,5 Millionen Euro insgesamt 9 Millionen Euro zahlen.

Aufschwung für OER[Bearbeiten]

Vor diesem Hintergrund wurde erörtert, dass die von staatlicher Seite beschafften Schulbücher in der Praxis kaum eingesetzt werden und die meisten Lehrer ohnehin mit selbst erstellten Unterlagen und Blättern für ihre Schüler arbeiten.

Es wäre daher naheliegend, diese Inhalte von vornherein unter eine freie Lizenz zu stellen und sie online untereinander auszutauschen.

Der bewusste Verzicht auf die didaktisch und inhaltlich hochwertig aufbereiteten Produkte der Schulbuchverlage könnte durch den Einsatz von freien Materialien für die Schulen und Lehrkräfte angereichert werden, wenn es gelingen würde, hiermit zugleich eine Allmende freier Handreichungen für den Unterricht zu schaffen, zu der alle etwas beitragen und aus der sich umgekehrt alle auch wieder bedienen können.

Zur Diskussion (chronologisch)[Bearbeiten]

Die weitere Diskussion[Bearbeiten]

Material[Bearbeiten]

Portale für freie Unterrichtsmaterialien[Bearbeiten]

Wikibooks  Wikibooks: Regal:Schule – Lern- und Lehrmaterialien Wikibooks  Wikibooks: Wikibooks:Offene Schulbücher – Lern- und Lehrmaterialien

Weblinks[Bearbeiten]

  • Schultrojaner – Dokumentation im ZUM-Wiki
  • Schule digital – Beitrag des „Elektrischen Reporters“ (ZDF) zum Schultrojaner (17. September 2012)


Siehe auch[Bearbeiten]